Möchtest du deine interne Festplatte in Partitionen aufteilen, um die Sicherheit deiner Daten auf deinem Windows-Computer erhöhen und Datenverlust vorbeugen zu können? Gute Idee! Ich erkläre dir Schritt für Schritt, wie du im laufenden Betrieb einen fest im Computer verbauten Datenträger (HDD oder SSD) partitionieren kannst – ohne eine zusätzliche App installieren zu müssen.
Alle Anleitungen in diesem Artikel richten sich an Nutzer:innen, die wissen, wie man eine Systemsicherung (Image-Backup) durchführt oder zumindest alle Daten ordentlich sichert, und beziehen sich vorwiegend auf Windows 11 (Pro). Angaben zu Windows 10 (Pro) sind ebenfalls enthalten. Arbeitest du mit einem älteren oder neueren Betriebssystem, könnten die Angaben abweichen. Probiere es einfach aus!
Partitionen sind in Windows jederzeit einrichtbar
Wer einen Computer mit vorinstalliertem Windows-Betriebssystem gekauft oder Microsoft Windows selber installiert hat, aber sich noch nicht so gut mit den Konfigurationsmöglichkeiten auskennt, wird irgendwann auf das Problem stoßen, ob und wie man Partitionen erstellen soll, und sich die Frage stellen, was eine Partition überhaupt ist.
Mach‘ dir während der ersten Windows-Installation und -Einrichtung keinen Kopf darüber. Aber lies auf jeden Fall weiter, ob es in deinem Fall nicht doch sinnvoll wäre, gleich zu Beginn Partitionen einzurichten. 🙂
Im Allgemeinen kann man Partitionen jederzeit nachträglich einrichten, selbst wenn du schon lange Zeit an deinem Windows-Computer arbeitest.
Dabei macht es keinen Unterschied, ob ein HDD-Festplattenlaufwerk, eine SSD-Festplatte, ein SSD-Speicherriegel oder Ähnliches in deinem Computer verbaut ist.
Da schon oft in meinen Artikeln von „Partition“ die Rede war, wird es Zeit zu erklären, was damit gemeint ist, warum eine Partitionierung wichtig ist und wie man Festplatten mit Windows-Bordmitteln in mehrere Partitionen unterteilen kann.
Auf geht’s.
Wann ist eine Partitionierung sinnvoll?
Eine oder mehrere Partitionen einzurichten ist insbesondere dann sinnvoll, wenn in deinem (Windows-) Computer nur eine interne Festplatte verbaut ist. Ist das bei dir der Fall, lies bitte weiter.
Sind in deinem Computer mehrere interne Festplatten vorhanden, gehe ich davon aus, dass du bereits alle Vorkehrungen getroffen hast, um Betriebssystem, Anwendungsprogramme und persönliche Dateien zu trennen (denn darum geht es im Grunde genommen, Näheres erläutere ich weiter unten). Wenn das so ist, verschwende keine Zeit für eine Partitionierung – wobei man natürlich auch mehrere Festplatten partitionieren kann.
Was ist eine Partition?
In der Daten- und Informationstechnik (IT) versteht man unter dem Begriff Partition kurz gesagt eine Aufteilung des Speicherplatzes in mehrere Speicherbereiche.
Oder wie Brian Carrier es 2005 in seinem englisch-sprachigen Buch „File System Forensic Analysis“ frei ins Deutsche übersetzt erklärte: „Eines der Konzepte eines Volume-Systems ist das Erstellen von Partitionen. Eine Partition ist eine Sammlung aufeinanderfolgender Sektoren in einem Volume. Per Definition ist eine Partition auch ein Volume, weshalb die Begriffe häufig verwechselt werden.“
Damit ist eigentlich schon alles gesagt … wenn man weiß, was mit „Volume“ gemeint ist.
Volume steht in der „IT-Sprache“ allgemein für Datenspeicher. Das System-Volume von Microsoft Windows meint im Grunde genommen das Laufwerk, auf dem üblicherweise das Betriebssystem und wichtige Anwendungsprogramme gespeichert werden.
MERKE: Der Begriff „Volume“ taucht auch in der „Datenträgerverwaltung“ von Windows auf, auf die ich in den nachfolgenden Anleitungen Bezug nehme.
Windows richtet beim Installationsvorgang automatisch das Laufwerk Windows (C:) (in Windows 11) beziehungsweise Lokaler Datenträger (C:) (in Windows 10) auf der Festplatte ein und speichert dort alle Programme (Microsoft-/-Store-/-Apps) und Systemdateien, die dein Computer zum reibungslosen Ablauf des Betriebssystems benötigt.
Genau dieses System-Volume kann man in mehrere Partitionen (kleinere Speicherbereiche) aufteilen.
Ein Beispiel:
- Die interne Festplatte umfasst 1 Terrabyte (TB) Speicherkapazität (1 TB = 1000 Gigabyte (GB)).
- Windows 11 benötigt mindestens 64 GB freien Festplattenspeicher (auf dem Laufwerk (C:)).
- Damit verbleiben maximal 936 GB freier Speicherplatz auf der lokalen Festplatte.
- Da auch Windows-Systemwiederherstellungspunkte, Treiber, Microsoft Store-Apps sowie ein Teil der Programme, die man auf einer Partition installiert, gängigerweise auf (C:) gespeichert werden, rechne ich anfangs mit 900 GB verbleibender Speicherkapazität.
- 1. Partition: Da ich Microsoft Office, Mail-, Foto-/Videobearbeitungs-, PDF-, Backup-, Banking-, Steuer-, Cleaner-, Firewall/Antivirus- und andere Programme auf einer gesonderten Partition unterbringen will, sollte für diese reichlich Speicherplatz reserviert werden – in meinem Beispiel 100 GB.
- 2. Partition: Alles, was ich an informativen Office-/PDF-Dateien, Webinar-Videos etc. vorübergehend benötige, entsprechend oft lösche oder ergänze, möchte ich auf einer anderen Partition bereitstellen. Dafür reserviere ich 80 GB Speicherplatz.
- Von 900 GB verbleibender Speicherkapazität sollen also in meinem Beispiel 100 GB für Partition 1 und 80 GB für Partition 2 reserviert werden. Nach der Einrichtung beider Partitionen verbleiben demnach 720 GB freier Festplattenspeicher auf dem Laufwerk (C:).
Wieviel Speicherplatz du für eine jeweilige Partition reservieren und letztlich einrichten möchtest, hängt somit von der Gesamt-Speicherkapazität deiner Festplatte, der Dateigröße des Betriebssystems und damit verbundener Leistungen, deiner auf dem Computer genutzten Programme (Apps) sowie der Anzahl und Größe deiner Dateien ab, die du auf der internen Festplatte deines Computers speichern möchtest.
HINWEIS:
Wenn ich von „Festplattenlaufwerk“, „interne Festplatte“, „lokale Festplatte“ oder einfach nur „Festplatte“ rede, meine ich das gleiche: den fest im Computer verbauten Massenspeicher – im Kaufangebot oft als „HDD“ (alt) oder „SSD“ (neu) bezeichnet.
Nicht gemeint sind: Externe Festplatten, die zum Beispiel per USB angeschlossen sind.
Wenn von „System-Volume“, „Windows (C:)“ oder „Lokaler Datenträger (C:)“ die Rede ist, meine ich das Laufwerk, auf dem das Betriebssystem Windows installiert ist.
Ist die Festplatte bereits partitioniert?
Ob die Festplatte in Partitionen aufgeteilt ist, kannst du leicht erkennen, wenn du den Datei-Explorer aufrufst (zum Beispiel in Windows 11 per Rechtsklick auf das Windows-Start-Symbol und Linksklick im Auswahlmenü auf Explorer; in Windows 10 über das Windows-Start-Symbol , Gleiten mit der Maus über das Ein/Aus-Symbol und Klick im Auswahlmenü auf Datei-Explorer).
Befindet sich in der Fensteransicht des Datei-Explorers zusätzlich zum Laufwerk „Windows (C:)“ bzw. „Lokalen Datenträger (C:)“ mindestens eine weitere Laufwerksbezeichnung (zum Beispiel Laufwerk (F:), Volume (G:) oder mit anderen Großbuchstaben bezeichnete Laufwerke), sind bereits ein oder mehrere Partitionen eingerichtet, wie in den nachfolgenden Bildvorschauen zu erkennen.
Nicht gemeint sind Bezeichnungen wie „DVD-RW-Laufwerk“, „Externe Festplatte“ oder gar virtuelle Laufwerke.
Eine Partition ist in Windows 11/10 auf deutsch-sprachigen Computern eindeutig als „Laufwerk“ bezeichnet (in anderen Windows 11-Fällen als „Volume“).
Beispielvorschau in Windows 10:
Beispielvorschau in Windows 11:
Kurz gesagt: Sind im Windows Datei-Explorer keine „Laufwerk“- oder „Volume“-Einträge vorhanden, ist auch keine Partition eingerichtet.
Erhöhen Partitionen die Windows-Sicherheit?
Sagen wir mal so: Hast du keine Partition(en) eingerichtet, entgehen dir wertvolle Chancen, deine Daten besser zu schützen. Ein Beispiel findest du im Abschnitt „Standard-Speicherort für Offline-Karten ändern“ in meinem Artikel Windows Standard-Speicherort für neue Inhalte ändern. Ohne Partition (oder weitere Festplatte) wäre diese Sicherheitsmaßnahme nicht möglich. Darüber hinaus kannst du mit Partitionen für mehr Ordnung auf deinem Computer sorgen und damit für eine bessere Übersicht.
Zur Sicherheit deiner Daten auf deinem Windows-Computer können Partitionen ebenfalls beitragen. Eine Partitionierung ist nämlich sinnvoll, wenn du Datenverlust vorbeugen möchtest. Daten zu verlieren kann manchmal ganz schnell gehen, zum Beispiel bei einem Systemabsturz aufgrund fehlerhafter Bedienung oder Updates. Befinden sich deine Dateien und Nicht-System-Programme (beispielsweise Fotobearbeitungs-App, Microsoft Office, E-Mail-Programm) auf Partitionen, ist nicht alles verloren. Während das System-Volume (C:) Fehler aufweisen kann, bleiben Partitionen bei einem Systemabsturz meist vollständig erhalten.
Was wiederum heißt, dass du genau überlegen solltest, ob und in welchem Umfang du nach solch einem Vorfall Backups einspielst. Dann werden nämlich die aktuell auf deinem Computer befindlichen Daten mit den alten Daten aus dem Image-Backup oder Wiederherstellungspunkt überschrieben. Sprich: Es kann zum Datenverlust der aktuellen Daten aufgrund einer Wiederherstellung kommen.
Außerdem sind Partitionen keine Allheilmittel. Haben Cyberkriminelle erst einmal Zugriff auf den lokalen Haupt-Datenträger (C:), können sie auch auf die Partitionen zugreifen. Daher empfehle ich, alles Wichtige (private und Steuer-Dokumente, Website-Daten, private und geschäftliche Fotos/Videos, Windows-Image-Backups usw.) nicht auf der lokalen Festplatte des Computers, sondern auf einer langlebigen externen Festplatte und/oder in einer sicheren Cloud zu speichern.
MERKE: Speichere wichtige Daten niemals direkt auf deinem Computer, sondern immer auf externen Datenträgern (zum Beispiel externen USB-Festplatten, die du im Notfall schnell abziehen kannst) oder auch in sicheren Clouds, falls du damit arbeitest.
Aber lass‘ dich durch meine Ausführungen nicht irritieren. Wenn es nach mir ginge, würde ich auf jedem Computer, der nur über eine interne Festplatte verfügt, Partitionen einrichten. 🙂
Und genau das wollen wir jetzt umsetzen.
Hier kommen meine Anleitungen.
Schritt 1: Windows aktualisieren + Updatepause einlegen
Bevor du dich an die Partitionierung machst, überprüfe bitte, ob sich bereits die neusten Windows-Updates auf deinem Computer befinden. Wenn nein, erledige das wie gewohnt, damit das Betriebssystem auf dem neuesten Stand ist.
Wie man Windows 10 aktualisiert, kannst du meiner Anleitung im Artikel Windows schneller starten ohne Zusatzprogramm im Abschnitt „Windows-Update“ entnehmen (aber vergiss das mit der Updatepause, das erkläre ich gleich!).
Mit Windows 11 geht man im Grunde genommen genauso vor, nur dass du schneller dahin gelangst: Tätige einen Rechtsklick auf das Windows-Start-Symbol , dann einen Linksklick im Auswahlmenü auf Einstellungen und anschließend einen Linksklick auf Windows Update.
Verbleibe bei den Windows-Update-Einstellungen! Denn sobald das Betriebssystem auf dem neuesten Stand ist:
- Lege eine Windows-Update-Pause ein, damit während der Partitionierung keine automatischen Windows-Updates eingespielt werden.
In Windows 10: Klicke (oder tippe) ein Mal auf Updatepause für 7 Tage.
In Windows 11: Klicke (oder tippe) in der Zeile „Updates aussetzen“ auf das Auswahlfeld für 1 Woche anhalten.
Schritt 2: Microsoft Store aktualisieren
Aus dem gleichen Grund überprüfe, ob im Microsoft Store alle Apps aktuell sind. Das geht so:
- Rufe den Microsoft Store auf (zum Beispiel über das Windows-Start-Symbol und navigiere im Auswahlmenü (in Windows 11: über den Button „Alle >“) zu Microsoft Store).
- Klicke (oder tippe) in der Menüleiste auf Downloads oder Bibliothek (je nachdem, wo sich der grüne Button Updates abrufen befindet).
- Klicke (oder tippe) auf den Button Updates abrufen.
- Warte, bis alles aktualisiert ist (nachdem im Button kurz ein Haken erscheint, kann es sein, dass manche Apps immer noch aktualisiert werden).
- Schließe den Microsoft Store.
Schritt 3: Systemsicherung durchführen
Eine Systemsicherung ist für die Partitionierung von Festplatten nicht unbedingt erforderlich (bei mir hat es problemlos ohne geklappt). Allerdings weiß ich nicht, wie dein Computer bestückt und konfiguriert ist, ob er anfällig ist für Abstürze oder Ähnliches. Aus diesem Grund empfehle ich dir, lieber auf Nummer sicher zu gehen. Der Vorgang schluckt zwar Zeit, aber man weiß ja nie. 😉
Erstelle eine Systemsicherung (Image-Backup auf einer externen Festplatte oder in einer sicheren Cloud), sprich eine Sicherung des System-Volumes (C:), zum Beispiel mit der kostenlosen Standard-Version des Programms AOMEI Backupper, siehe Bildvorschau:
Ich gehe davon aus, dass du schon mal eine Systemsicherung durchgeführt hast, da du dich rantraust, Partitionen zu erstellen. Nicht gemeint ist ein einfaches Windows-Backup. Hast du noch nie eine Systemsicherung vorgenommen, lasse dir bitte von Leuten helfen, die sich damit auskennen.
WICHTIG: Vor der Systemsicherung ist es erforderlich, alle Dateien und Programme zu schließen. Setze daher im Browser ein Lesezeichen zu meinem Artikel, führe die Systemsicherung durch und komme später wieder. Da du währenddessen eh nichts am Computer machen kannst, nutze die Zeit ruhig für eine Erholungspause. Denn bei der Ausführung der nachfolgenden Anleitungen (ab Schritt 4) solltest du unbedingt Ruhe bewahren, Geduld haben und die Reihenfolge einhalten!
Alternativ kannst du alle wichtigen Daten (Programme, Dateien etc.) auf einer externen Festplatte sichern oder in einer zuverlässigen Cloud. BEACHTE jedoch, dass – im Gegensatz zur Systemsicherung – in diesem Fall keine Systemwiederherstellung auf den bisherigen Zustand ohne Partition möglich ist.
Hast du bereits im Vorhinein alle Vorkehrungen getroffen, um deine Daten zu sichern, mache einfach mit Schritt 4 weiter.
Schritt 4: Eine Partition erstellen
Die nachfolgend beschriebenen Schritte habe ich an einem über zwölf Jahre alten Windows 10-Computer sowie einem nagelneuen Windows 11-Computer erfolgreich durchgeführt. Dennoch:
Beachte bitte, dass du fortan „auf eigene Gefahr“ handelst. Ich übernehme keine Haftung für Schäden an deinem Computersystem (Hard- und Software) oder irgendwelcher Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung meiner Angaben entstehen. Ich schildere lediglich aus eigener Erfahrung. Solltest du Bedenken haben oder dir die Änderungen nicht zutrauen, lasse das bitte Fachleute erledigen.
Startbereit? Dann mal los!
- Tätige einen Rechtsklick auf das Windows-Start-Symbol und klicke (oder tippe) auf die Menü-Zeile Datenträgerverwaltung. Es öffnet sich ein neues Fenster.
- Tätige in der Übersicht der Datenträgerverwaltung einen Rechtsklick auf die Zeile, die mit dem Laufwerksbuchstaben (C:) versehen ist (zum Beispiel Windows (C:) oder Lokaler Datenträger (C:)).
HINWEIS: Hast du bei der Windows-Installation oder später einen anderen Laufwerksbuchstaben als den Standard-Buchstaben (C:) für das System-Volume vergeben, wähle natürlich diesen aus. - Klicke (oder tippe) in dem sich öffnenden Auswahlmenü auf Volume verkleinern. Nun öffnet sich ein noch kleineres Fenster mit vielen Ziffern (das ich in Schritt 4 zeige).
Hier eine Bildvorschau zur Verdeutlichung der Schritte 2 und 3:
Jetzt heißt es genau aufpassen und rechnen.
HINWEIS: Die nachfolgenden Zahlen-Angaben sind beispielhaft und richten sich nach meinem Beispiel im obigen Artikel-Abschnitt „Was ist eine Partition?“. Außerdem erkläre ich lediglich, wie man eine Partition einrichtet, nicht zwei, da die Vorgehensweise immer dieselbe ist.
Zur Erinnerung: Von 900 GB verbleibender Speicherkapazität sollen 100 GB für Partition 1 reserviert werden.
Da in der Datenträgerverwaltung die Größenangaben in Megabyte (MB) erfolgen und 1 GB (Gigabyte) gleich 1000 MB entspricht, wird in meinem Beispiel aus 900 GB = 900.000 MB und aus 100 GB = 100.000 MB.
Los geht’s mit der Partitionierung:
- Trage in das Feld der Zeile Zu verkleinernder Speicherplatz in MB die Zahl „100000“ (ohne Punkt, Komma oder Anführungszeichen) ein.
Windows rechnet nun automatisch die Gesamtgröße nach der Verkleinerung in MB aus (die in meinem Beispiel 800000 ergeben würde, wenn man die 100000 MB von den anfänglichen 900000 MB abzieht).
Allerdings wirst du nach deiner Eingabe nicht 800000 sehen, sondern eine krumme Zahl. Windows reserviert nämlich automatisch Speicherplatz für Updates, temporäre Dateien und Anwendungen aller Art, um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können. So kann es passieren, dass im Feld „Gesamtgröße nach der Verkleinerung in MB“ anstatt 800000 beispielsweise nur noch 798247 MB zu sehen sind.
Hier eine Beispielvorschau (bei 120000 MB Verkleinerung):
Diese krummen Zahlen kannst du aber getrost vernachlässigen. 🙂 Wichtig ist nur die Zahl, die du soeben selbst eingegeben hast, also für deine Partition selbst reservieren und einrichten möchtest.
Das Einzige, worauf du achten solltest, ist, dass die „Gesamtgröße nach der Verkleinerung in MB“ noch so groß ist, dass sie großzügig Platz für das System-Volume (C:) vorhält (für das Betriebssystem Windows 11, für das Ausführen von Microsoft Store, Microsoft Office etc.), mindestens 100 GB. Denn mit der Zeit kommen zig (System-) Dateien unbemerkt dazu. Und wenn du auch noch KI-Anwendungen, Spiele oder andere Speicher fressende Anwendungen lokal auf deinem Computer nutzt, plane deutlich mehr Platz ein.
- So, nachdem du dir einig bist über den zu verkleinernden Speicherplatz in MB (in meinem Beispiel in Schritt 4 dieser Anleitung: 100000), musst du die Eingabe speichern, indem du auf den Button Verkleinern klickst. Dann verschwindet das Fenster und du siehst wieder die Hauptansicht der Datenträgerverwaltung.
- Hast du alles richtig gemacht, erscheint unten in der Datenträgerverwaltung ein Feld, in dem die von dir angegebene Größe in MB (die etwas kleiner und krummer ausfallen kann als die von dir eingegebene Zahl) angezeigt wird sowie der Hinweis: Nicht zugeordnet.
Das kann beispielsweise so aussehen:
Hierbei handelt es sich um deine neu angelegte Partition. Damit sie auch im Datei-Explorer und an anderen Stellen sichtbar wird, musst du deiner Partition noch einen Laufwerksbuchstaben vergeben (mehr zu Laufwerksbuchstaben siehe mein Artikel Laufwerksbuchstabe zuweisen oder ändern in Windows).
Das geht so:
- Tätige einen Rechtsklick auf das Feld mit dem Hinweis „Nicht zugeordnet“ und einen Linksklick im Auswahlmenü auf Neues einfaches Volume.
- Jetzt öffnet sich ein Willkommensfenster. Klicke dort einfach auf den Button Weiter.
- Im nächsten Fenster wird dir die Volumengröße der neuen Partition angezeigt. Klicke wieder auf den Button Weiter.
- Nun öffnet sich das Fenster, wo du den Laufwerksbuchstaben zuordnen kannst. Klicke dazu einfach auf das Feld mit dem Pfeil nach unten und wähle einen Buchstaben aus, worunter deine Partition im Datei-Explorer und an anderen Stellen deines Computers gefunden werden soll (sobald der Vorgang abgeschlossen ist, wird der Laufwerksbuchstabe sofort automatisch im Datei-Explorer angezeigt).
- Sobald du dich für einen Buchstaben entschieden hast, klicke auf den Button Weiter.
- Im nächsten Fenster „Partition formatieren“ lasse alles so, wie es ist und klicke auf den Button Weiter.
- Hurra! Du kannst den Vorgang nun abschließen. Klicke im nächsten Fenster auf den Button Fertig stellen.
Das Fenster schließt sich und du wirst wieder automatisch zum Fenster Datenträgerverwaltung weitergeleitet.
- Hat alles geklappt, erscheint in dem besagten Feld der Datenträgerverwaltung der von dir vergebene Laufwerksbuchstabe, mit dem Begriff „Volume“ davor. Genau dieselbe Bezeichnung findest du jetzt außerdem in der Liste, inklusive weiteren Angaben, wieviel freier Speicherplatz noch zur Verfügung steht.
Hier wieder eine Beispielvorschau:
- Fertig. 🙂
TIPP: Solltest du die Angaben im Fenster Datenträgerverwaltung nicht komplett sehen können, ziehe die Ränder des Fensters mit festgehaltener linker Maustaste auseinander. Die Spalten kannst du wie bei Excel erweitern, indem du mit festgehaltener linker Maustaste die Trennstriche der Spalten nach rechts ziehst.
Schritt 5: Überprüfe die Einstellungen im Explorer
Um sichergehen zu können, ob alle Änderungen erfolgreich waren, überprüfe, ob die neu angelegte Partition jetzt auch im Explorer (bzw. Datei-Explorer) angezeigt wird:
- Öffne den Explorer (wie oben im ersten Absatz im Abschnitt „Ist die Festplatte bereits partitioniert?“ erklärt).
- Prüfe, ob sich in der Übersicht (beispielsweise unter „Dieser PC“) die neue Partition befindet, die genauso wie in der Datenträgerverwaltung lauten muss (zum Beispiel Volume (X:), wobei X für den Laufwerksbuchstaben steht, den du selber vergeben hast).
Hat alles geklappt? Mega! Gratuliere! Du hast es gerade geschafft, eine Partition in Windows 11 (oder Windows 10) erfolgreich anzulegen und kannst das Fenster Datenträgerverwaltung und den Explorer nun schließen (indem du ganz oben rechts auf das x klickst oder tippst).
Ab sofort kannst du unter der Partition bzw. dem neuen Laufwerksbuchstaben Ordner anlegen, Dateien speichern, Programme installieren usw., genauso wie du es bisher auf dem System-Volume (C:) gemacht hast.
Und das Beste daran: Du hast jetzt zu mehr Sicherheit auf deinem Windows-Computer beigetragen. Du kannst nämlich – getrennt von den Systemdateien auf (C:) – unter der Partition die Programme/Dateien speichern, die nicht (so schnell) bei Systemabsturz oder ähnlichen Fällen verloren gehen sollen. Das heißt: weniger Frust und Datenverlust.
Für noch mehr Datensicherheit kannst du mehrere Partitionen anlegen und die Partition(en) sogar mit BitLocker verschlüsseln (alternativ bei älteren Windows-Computern mit 7-ZIP, siehe meine Anleitung). Dem Thema BitLocker-Laufwerksverschlüsselung widme ich mich aber zu einem späteren Zeitpunkt, für heute war das genug Input. 🙂