Dein Drucker, die Audiofunktion oder ein anderes Gerät macht Probleme auf deinem Windows-Computer? Du möchtest das am liebsten deaktivieren? Gut so. Denn Geräte muss man nicht gleich entfernen, man kann die zugehörigen Treiber auch deaktivieren. Ich erkläre dir Schritt für Schritt, wie du vorgehen kannst, was mit „Geräten“ gemeint und bei der Installation von Treibern zu beachten ist.
Die nachstehenden Anleitungen beziehen sich auf Windows 10, Version 22H2. Solltest du mit Windows 11 arbeiten, können die Angaben gegebenenfalls abweichen. Vom Prinzip her ist es das gleiche und ziemlich einfach umzusetzen, wenn man einmal weiß, wie’s geht. 😉
Grundsätzliches zu Windows-Treibern und Geräten
Ohne große Worte: Eines solltest du immer im Hinterkopf behalten, wenn du mit (Microsoft Windows-) Computern arbeitest:
Jedes Gerät braucht einen Treiber, um zu funktionieren!
Mit „Geräte“ sind nicht nur Drucker, Scanner, Smartphone, Maus oder Tastatur gemeint, sondern auch Audio-, Video-, Netzwerk- oder ähnliche Funktionen, die in Zusammenspiel mit einer Grafikkarte, einem Internetzugang, CD/DVD/USB-Laufwerk oder Chip auf dem Mainboard (Hauptplatine) deines Computers stehen.
Wer von Treiber spricht, meint kleine Programme (engl.: Software), die entweder in Windows bereits enthalten sind, mit dem nächsten Update mitgeliefert werden oder selber installiert werden müssen. Sie helfen Windows, die angeschlossenen oder verbauten Geräte zu erkennen, und teilen dem Betriebssystem mit, wie es mit dem Gerät (engl.: Hardware) umgehen soll.
Beispiel:
Du hast dir einen Monitor gekauft und schließt ihn an deinen Computer an. Im Regelfall erkennt Windows das sofort und installiert automatisch einen Treiber (wird nicht die richtige Auflösung dargestellt, könnte dir mein Artikel Windows Bildschirmauflösung ändern für neuen Monitor helfen). Handelt es sich um ein älteres Modell, liegt eventuell eine CD oder DVD dabei, mit der du den Treiber auf deinem Computer installieren kannst. Wurde die Installation erfolgreich abgeschlossen, sind Monitor und Computer kompatibel und verbunden (sie können miteinander „kommunizieren“).
Doch nicht immer läuft alles nach Plan (eigentlich fast nie 😏, Schwamm drüber, weiter im Text).
Geräte-Treiber und Funktionsstörungen
Jetzt, wo du weißt, wie wichtig Treiber für die Funktionalität von angeschlossenen oder im Computer integrierten „Geräten“ sind, solltest du auch wissen, dass stets der passende Treiber installiert sein muss.
Handelt es sich um einen falschen Treiber oder gar einen, der von nicht vertrauenswürdigen Quellen aus dem Internet stammt, kann es zu Windows-Fehlermeldungen, zu Funktionsstörungen des Geräts bis hin zum Einfangen eines Virus kommen, der deinen Computer lahmlegt oder sensible Daten abgreift.
Veraltete Treiber können ebenfalls ein Sicherheitsrisiko darstellen.
BEACHTE: Halte alle Treiber immer auf dem aktuellen Stand (zum Beispiel per regelmäßigen Windows-Updates oder mithilfe eines Programms wie Driver Booster o.Ä.). Achte darauf, den richtigen Treiber passend zum Gerät (Hersteller-/Produktbezeichnung) zu installieren. Lade Treiber ausschließlich von vertrauenswürdigen Internetportalen herunter (im Idealfall von der Website des Herstellers).
Manchmal kann es auch zu Gerätestörungen kommen, wenn Treiber nicht richtig installiert oder eingerichtet wurden. Aus Erfahrung weiß ich, da hilft nur eins: Ruhe bewahren, nicht ablenken lassen und alles genau lesen, was während der Treiberinstallation angezeigt und angeboten wird. Solltest du dennoch nicht weiterkommen, lasse dir bitte von einer Person helfen, die etwas davon versteht.
Auf jeden Fall rate ich davon ab, Treiber doppelt oder dreifach zu installieren, das führt nur zu mehr Problemen. Nach jeder fehlerhaften Installation sollte der Treiber erst vollständig deinstalliert werden, bevor er neu installiert wird.
Soweit zur Theorie. Jetzt geht’s ans Eingemachte.
Geräte-Treiber deaktivieren
Macht ein Gerät bzw. irgendeine Funktion auf deinem Computer nach einiger Zeit Probleme (Windows blendet plötzlich Fehlermeldungen ein oder das Gerät streikt) und du hast keinen passenden Treiber zur Hand, brauchst du es nicht gleich über die Windows-Geräte-Einstellungen zu entfernen. Es besteht die Möglichkeit, das jeweilige Gerät vorübergehend oder dauerhaft zu deaktivieren.
Hier kommt die Anleitung:
Sollte es sich um ein Gerät handeln, das man anfassen kann, zum Beispiel einen Drucker oder Scanner, entferne alle Verbindungskabel zwischen Gerät und Computer und deaktiviere ggf. Bluetooth, WLAN o.a. virtuelle Verbindungen auf dem Gerät, bevor du nachfolgende Schritte ausführst (ansonsten versucht Windows nach der Deaktivierung automatisch einen neuen Treiber zu installieren oder zeigt Fehlermeldungen an).
Alles losgelöst? „Denn man tau.“ (Das war Plattdeutsch ) Also …
- klicke zuerst auf das Windows-Start-Symbol (entweder auf der Tastatur oder am Bildschirm). Es öffnet sich das Startmenü.
- Navigiere zum Ordner Windows-System, klicke auf den Ordner und es erscheint ein Untermenü.
- Im Untermenü klicke auf Systemsteuerung. Es öffnet sich ein gleichnamiges Fenster.
- Klicke im Fenster auf die Überschrift Hardware und Sound. Es öffnet sich ein neues Fenster.
- Im Auswahlmenü Geräte und Drucker klicke auf die Zeile Geräte-Manager. Es öffnet sich ein neues kleineres Fenster.
- Im Fenster Geräte-Manager navigiere zu der Bezeichnung des Gerätes, das du deaktivieren möchtest. Die Gerätebezeichnungen sind in der Standard-Ansicht in Kategorien eingeordnet. Möchtest du beispielsweise eine Maus deaktivieren, musst du links neben der Zeile Mäuse und andere Zeigegeräte auf den Pfeil klicken, damit dir alle Geräte der Kategorie angezeigt werden.
- Nun mache einen Rechtsklick (klicke mit der rechten Maustaste) auf die Zeile mit der Bezeichnung des Gerätes, das du deaktivieren möchtest. Es öffnet sich ein Auswahlmenü.
- Klicke im Auswahlmenü (mit der linken Maustaste) auf Gerät deaktivieren. Jetzt erscheint ein Hinweisfenster mit dem Inhalt: „Wenn Sie dieses Gerät deaktivieren, funktioniert es nicht mehr. Soll das Gerät deaktiviert werden?“
- Bestätige mit Klick auf den Button JA.
- Überprüfe, ob links neben der Zeile des deaktivierten Geräts eine Art Kreisel-Symbol (das man auch als Kreuz deuten kann, weil es so winzig ist, siehe Vorschau) erscheint, dann hast du alles richtig gemacht.
Zum besseren Verständnis hier ein paar Vorschauen:
Gratuliere! 🙂 Du hast es geschafft, den Geräte-Treiber erfolgreich zu deaktivieren und das Gerät außer Kraft zu setzen. Windows kann nun nicht mehr mit dem „Gerät“ kommunizieren.
Solltest du dich irgendwann dazu entscheiden, den Treiber wieder zu aktivieren, gehe einfach wie oben in der Anleitung beschrieben vor und wähle in Schritt 8. „Gerät aktivieren“ aus. Stellst du fest, dass das Gerät lange Zeit nicht genutzt wurde und der Treiber trotzdem noch installiert ist, kannst du den Treiber jederzeit über den Geräte-Manager deinstallieren (Ausnahme: notwendige Windows-Treiber).