IP-Adressen in Windows und Fritz!Box finden

IP-Adressen finden

Du möchtest wissen, wo man in Windows 10 diese IP-Adressen findet, von denen so oft berichtet wird? Um deinen Router einzurichten oder einfach zu schauen, mit welcher IP-Adresse du im Internet surfst? Okay. Da muss ich weiter ausholen. Ich erkläre dir, was es mit IP-Adressen auf sich hat, welche Unterschiede es gibt und wie man sie auf dem Windows-Computer und in der Fritz!Box ermittelt.

Ohne IP-Adresse keine Verbindung

Zuerst einmal gilt es zu verstehen, dass jedes internet-fähige Gerät eine IP-Adresse hat. Das kann ein WLAN-Router, Smartphone, Tablet, Smart-TV, WLAN-Stick, Sprachdienst, Homespot oder eine Kamera, ein WPS-fähiger Drucker, Fernseher, eine Smartwatch oder eben ein Computer (zum Beispiel Laptop, Notebook, PC) sein, auf dem das Betriebssystem Microsoft Windows installiert ist.

Dabei steht IP im Englischen für „Internet Protocol“, auf Deutsch: Internetprotokoll.

Außerdem ziehen immer mehr Smart-Home-Geräte (zum Beispiel „intelligenter“ Lautsprecher, Stromzähler, Kühlschrank) in Haushalte und Unternehmen ein. Steht irgendwo Smart drauf, handelt es sich um Geräte, die sich mit anderen Geräten vernetzen können (zum Beispiel Fernseher mit WLAN-Router) oder auch aus der Ferne steuern lassen (zum Beispiel mit dem Handy von unterwegs den Mähroboter im Garten starten). Bei sogenannten Smart Metern handelt es sich um Ablesegeräte (zum Beispiel für Heizung, Strom, Wasser, Gas), deren gespeicherte Daten übers Internet von den Energieversorgern ausgelesen werden können (zum Beispiel Zählerstand, Jahres-Verbrauchsdaten, Standort des Geräts).

Hätten all diese Geräte keine IP-Adresse, wäre keine Verbindung möglich. Denn diese IP-Adressen sorgen dafür, dass alle Daten dort ankommen, wo sie hingehören – vergleichbar mit Telefonaten: Rufst du eine Telefonnummer an, klingelt es genau bei der Gegenstelle, deren Nummer du angewählt hast. Hat eine Person kein Telefon oder Handy, ist kein Anruf möglich.

Merke: Jedes Gerät, das sich mit dem Internet verbinden bzw. über das Internet gesteuert werden kann, benötigt eine IP-Adresse, ansonsten ist keine Verbindung möglich.

„Neuer“ Standard soll alte IP-Adressen ablösen

Da mittlerweile Milliarden „smarte“ Geräte weltweit in Umlauf sind, wurden zwölfstellige IP-Adressen nach dem herkömmlichen IPv4-Standard so knapp, dass der IPv6-Standard für bis zu 39-stellige IP-Adressen eingeführt werden musste. Damit können um die 340 Sextillionen IP-Adressen eingerichtet werden.

Zum Vergleich:

  • typische (Fantasie-) IP-Adresse nach IPv4-Standard: 123.456.789.10
  • typische (Fantasie-) IP-Adresse nach IPv6-Standard: 12a3:45b6:78c9:1d01:1e12:1f31:41g5:1h61:7×1

Der Unterschied besteht somit nicht nur in der Länge, sondern auch in der Unterteilung (3- bzw. 4-teilig / Punkt bzw. Doppelpunkt). Zudem beinhalten IPv6-Adressen auch Buchstaben.

Zur Info: Die (verbindungs-) lokalen IPv6-Adressen von Microsoft Windows bestehen (seit Vista) zur Sicherheit aus Zufallszahlen. Sie beginnen in der Regel mit „fe80“ und enthalten zum Ende der Zeichenfolge ein Prozentzeichen (%).

Nicht jedes Gerät hat eine individuelle IP-Adresse

Der Aberglaube, dass jedes Gerät, das sich mit dem Internet verbinden kann, auch eine „individuelle“ IP-Adresse besitzt, scheint weit verbreitet. Hier möchte ich etwas Aufklärungsarbeit leisten.

Als einfachstes Beispiel ist die Fritz!Box von AVM in allen Varianten zu nennen, über die tausende Haushalte seit zig Jahren ins Internet gehen. Ist dir schon mal aufgefallen, dass jedes Mal, wenn du eine neue Fritz!Box vom Internetanbieter zur Verfügung gestellt bekommst, du dich mit der gleichen IP-Adresse in die Fritz!Box einwählen kannst? Genau. In den Werkseinstellungen verwendet die FRITZ!Box nämlich immer die IP-Adresse 192.168.178.1 (Router dieser Art nennt man auch Standardgateway). Ein weiteres Beispiel: Netgear und Linksys Router verwenden in der Werkseinstellung beide die IP-Adresse 192.168.1.1, soweit ich weiß. Gibst du die Adresse in den Browser ein, kannst du dich in das Programm deines Routers einloggen und diverse Einstellungen vornehmen.

Damit Fremde nicht auf deinen Router zugreifen können, vergibst du zur Sicherheit individuelle Login-Daten (Benutzername und Passwort).

So verhält es sich mit so ziemlich allen internet-fähigen Geräten, die von der gleichen Art bzw. vom gleichen Typ sind. Vergeben werden IP-Adressen nämlich von der IANA (Internet Assigned Numbers Authority), einer behördlichen Abteilung der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers). Und IANA unterteilt die IP-Adressen in sogenannte Netzbereiche. Da gibt es private Adressbereiche (zum Beispiel für Router), Adressbereiche der Internetdienstanbieter, Rechnernetze ohne Eingriff durch Menschen und viele mehr.

Unterschied interne und externe IP-Adresse

Neben den bereits genannten Faktoren unterscheidet man noch zwischen der internen und externen IP-Adresse:

Die interne IP-Adresse deines Computers (auch: lokale IP-Adresse) ist diejenige, die jedem deiner internet-fähigen Geräte zugeordnet ist. Mit Ausnahme des Routers ist hier dein Endgerät gemeint, beispielsweise dein Laptop, PC, Smartphone oder Fernseher, mit dem du ins Internet gehen kannst. Jedes internet-fähige Gerät hat aktuell eine lokale IPv4- und IPv6-Nummer. Beide treten zur Sicherheit nach außen hin nicht in Erscheinung und lassen sich nur durch Eingabe von bestimmten Programmbefehlen auf deinem Computer sichtbar machen.

Die externe (statische) IP-Adresse wird im Regelfall vom Router an deinen Computer vergeben. So kann der Router deinen Computer erkennen und du kannst mit dem Computer ins Internet gehen. Genauer ersetzt der Router zur Sicherheit die lokalen IP-Nummern deines Computers durch öffentliche, sobald du dich das erste Mal ins Internet einwählst. So sind nur die externen (statischen) IP-Adressen nach außen hin sichtbar, sobald sie von einem bestimmten Online-Programm abgefragt werden.

Zur Info: Im Gegensatz zu dynamischen ändern sich statische IP-Adressen nicht (zum Beispiel wenn du eine dauerhafte Verbindung bzw. Flatrate eingerichtet oder feste IP-Nummern vergeben hast).

Gehst du mit mehreren Geräten über den gleichen Router ins Internet, erhält jedes Gerät eine eigene externe IP-Adresse zugewiesen. So kann der Router erkennen, mit welchem Gerät du dich gerade ins Internet einwählen möchtest und gibt die Leitung frei. Das nennt man „lokales Netzwerk“ (zum Beispiel im Büro) oder „Heimnetz“ (Zuhause).

Merke: Alle internet-fähigen Geräte im lokalen Netzwerk oder Heimnetz erhalten unterschiedliche externe IP-Adressen. Die internen IP-Adressen treten nach außen hin nicht in Erscheinung, wenn du online gehst.

Und noch etwas in puncto Sicherheit: Überprüfst du mit einem Online-Programm, mit welcher IP-Adresse du im Internet unterwegs bist, wird oft im Ergebnis auch eine „lokale“ IPv4-Nummer angezeigt. Hier kannst du leicht erkennen, dass es sich in Wirklichkeit um die externe (statische) IPv4-Adresse handelt, die vom Router vergeben wurde. Begibst du dich anschließend auf die Suche nach der vom Programm ausgewiesenen „lokalen“ IPv4-Adresse, wirst du feststellen, dass zahlreiche Computer die gleiche IPv4-Adresse haben. Allein anhand dieser IP-Adresse ist somit kein Rückschluss auf deinen Computer möglich.

Internet-IP-Adresse ermitteln

Jetzt kommen wir zu der IP-Adresse, um die sich alle Datenschutz-Debatten drehen. Bei der von Internetportalen wie „WIEISTMEINEIP.DE“ oder „WhatIsMyIP.com®“ (bzw. datenschutzfreundlicheren „MyIP.is“ oder „icanhazip.com“) meist an erster Stelle in großen Ziffern dargestellten IP-Nummer handelt es sich um die IP-Adresse, die über die IANA vom Internetanbieter vergeben und vom Router ausgegeben wird. Mit dieser surfst du im Internet. Deshalb nennt man diese auch Internet-IP-Adresse. Da ein Großteil der Internetanbieter noch keine IPv6-Adressen in Deutschland an die Endkunden vergibt, handelt es sich zurzeit meist um eine Adresse nach dem IPv4-Standard (10-stellig).

Zur Sicherheit ändert sich die Internet-IPv4-Adresse automatisch alle 24 Stunden, da im Regelfall die Internetanbieter diese IP-Adressen in diesem Zyklus neu vergeben. So kommt es seitens der IANA, die die Adressen weltweit verteilt, nicht zu einer übermäßigen Beanspruchung ein- und derselben IPv4-Adresse. Ob sich deine Internet-IP-Adresse wirklich ändert, kannst du leicht überprüfen auf den genannten Internetportalen (kopiere einfach die beschriebene Domainadresse – ohne Anführungszeichen und Copyrightsymbol – in die Adresszeile deines Browsers und klicke auf Enter). Das Ergebnis sieht in etwa so aus:

Internet-IP-Adresse ermitteln (Symbolbild)
Internet-IP-Adresse ermitteln (Symbolbild)

Wichtig zu wissen ist, dass die Internet-IP-Adresse auch mit regionalen Daten verknüpft ist. Bisher kann sie allerdings nicht den genauen Standort deines Computers ermitteln, sondern nur die ungefähre Umgebung bzw. Region. Das könnte sich mit der IPv6-Adresse jedoch ändern, weshalb Datenschützer schon seit vielen Jahren auf die Barrikaden gehen. Wobei sich zur Sicherheit auch die Internet-IP-Adresse im IPv6-Format voraussichtlich im 24-Stunden-Takt automatisch ändern soll.

Die Internet-IP-Adresse findest du übrigens weder in Windows noch im Router. Dazu musst du tatsächlich eines der vielen Internetportale aufrufen, die anbieten, „wie ist meine IP-Adresse?“ (einfach die Frage in eine Suchmaschine eingeben und du wirst fündig).

IP-Adressen in Windows 10 finden

In diesem Abschnitt erkläre ich dir, wie du die wichtigsten internen und externen IP-Adressen auf deinem Windows 10-Computer ermitteln kannst (das klappt übrigens seit Windows XP und wird vermutlich auch bei Windows 11 funktionieren):

(Falls in deiner Windows-Ansicht ein Suchfeld vorhanden ist, reicht es, wenn du die Schritte 5 und 6 ausführst)

  1. Verbinde deinen Windows-Computer im Idealfall über ein Netzwerkkabel mit dem Router (zum Beispiel Fritz!Box). Schaue gegebenenfalls in die Bedienungsanleitung deines Routers.
  2. Klicke auf das Windows-Start-Symbol (entweder auf der Tastatur oder am Bildschirm).
  3. Navigiere im Startmenü bis zum Ordner Windows-System. Klicke auf den Ordner und es öffnet sich ein Untermenü.
  4. Klicke im Untermenü auf Ausführen und es öffnet sich ein kleines Fenster.
  5. Gebe in die Suchleiste „cmd“ (ohne Anführungszeichen) ein und bestätige. Es öffnet sich ein Fenster mit dunklem Hintergrund.
  6. Gebe an der Stelle, wo der Cursor blinkt, ein „ipconfig/all“ (ohne Anführungszeichen) und bestätige (zum Beispiel mit Enter-Taste).

Nun werden in dem Eingabeaufforderungs-Fenster unter dem Titel Ethernet-Adapter Ethernet o.Ä. alle internen und externen IP-Adressen angezeigt, von denen sich die wichtigsten wie folgt zuordnen lassen:

  • Verbindungslokale IPv6-Adresse = interne (nicht-öffentliche) IPv6-Adresse für das lokale Netzwerk bzw. Heimnetz.
  • IPv4-Adresse = externe (öffentliche) IPv4-Adresse.
  • IPv6-Adresse = externe (öffentliche) IPv6-Adresse.
  • Standardgateway = interne (nicht-öffentliche) IP-Adresse des Routers.
  • Temporäre IPv6-Adresse = Temporäre IPv6-Adresse, die zur Sicherheit beim Surfen im Internet beiträgt.

Zur Info: Hat dein Internetanbieter IPv6 noch nicht freigegeben, erscheint lediglich die „verbindungslokale IPv6-Adresse“, nicht aber die „IPv6-Adresse“ und „temporäre IPv6-Adresse“. Ob Internetanschluss und Computer IPv6-fähig sind, kannst du mit einem „IPv6-Test“ im Internet überprüfen (suche einfach nach einem entsprechenden Online-Programm bzw. einer App).

Möchtest du außerdem wissen, wie du die „echte“ (nicht vom Router umgewandelte) interne IPv4- und IPv6-Adresse deines Computers ermitteln kannst, musst du die Sicherheitseinstellungen von Windows über Befehle in PowerShell deaktivieren – wozu ich dringend abrate, weshalb ich an dieser Stelle keine Erklärung abgebe.

IP-Adressen in der Fritz!Box finden

Die IP-Adressen, die deine Fritz!Box in ihrer Funktion als Router an deine Geräte im lokalen Netzwerk bzw. Heimnetz vergibt, kannst du auf folgende Weise ermitteln:

  1. Logge dich über den Browser in die Fritz!Box ein (gebe einfach „fritz.box“ ohne Anführungszeichen in die Adresszeile deines Browsers ein und klicke auf Enter).
  2. Aktiviere die Erweiterte Ansicht (meist ganz oben rechts zu finden, sobald man auf die drei Punkte klickt, wo man sich auch abmelden kann).
  3. Klicke im Hauptmenü auf Heimnetz. Es öffnet sich ein Untermenü.
  4. Klicke im Untermenü auf Netzwerk.
  5. Auf der Registerkarte Netzwerkverbindungen findest du eine Tabelle, in der alle LAN- und WLAN-Verbindungen aufgelistet sind inklusive deiner Fritz!Box. Neben jeder Bezeichnung deines Geräts bzw. Computers kannst du nun die zugeordneten IP-Adressen einsehen.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen. Alle Informationen beruhen auf eigene Erfahrungen und sorgfältige Eigenrecherche – Änderungen und Irrtümer freilich vorbehalten bei diesem komplexen Thema.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und brauchst du nicht anzugeben. Deine IP-Adresse wird nicht gespeichert. Du darfst ein Pseudonym verwenden. Angenehmer wäre natürlich, dich mit echtem Namen anzusprechen, dein Vorname genügt, denn wir sind hier per "Du". Erforderliche Felder sind mit * markiert