Office ClickToRun deaktivieren oder Zeitplan einrichten

Office Click-to-Run deaktivieren oder Zeitplan einstellen

Bist du der Meinung, dass Microsofts Office Click-to-Run deinen Windows-Computer belastet? Dann deaktiviere die Funktion doch einfach über den Explorer, verzögere bzw. verhindere den Systemstart oder konfiguriere einen passenden Zeitplan. Ich erkläre dir per Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie du das in Windows 10 umsetzen kannst, worum es sich bei Office Click-to-Run überhaupt handelt und welche Vor- und Nachteile die Anwendung bietet.

Was ist Office Click-to-Run?

Vorab gilt es zu wissen, dass Office Click-to-Run nur dann aktiv sein kann, wenn auf deinem Computer ein Office-Paket von Microsoft installiert ist (zum Beispiel Microsoft Office 2010, 2013, 2016, 2019, 2021, Microsoft 365). Der Kompatibilität wegen ist Microsoft Office üblicherweise auf Computern installiert, die mit einem Windows-Betriebssystem laufen.

Da sich Windows 11 aufgrund der hohen Hardware-Anforderungen noch nicht flächendeckend durchgesetzt hat, bezieht sich meine Anleitung auf Windows 10-Computer. Lässt sich aber sicher auch mit Windows 11 realisieren (evtl. können die Ansichten abweichen), probiere es einfach aus!

Bei Office Click-to-Run (auch: C2R, Click2Run, ClickToRun) handelt es sich um eine Anwendung von Microsoft, die seit Office 2010 in allen Versionen integriert und dafür gedacht ist, die Installation und Ausführung von Microsoft Office-Programmen zu erleichtern. Die sogenannten Virtualisierungs- und Streamingtechnologien von Office Click-to-Run sorgen dafür, dass man ein Office-Produkt (Word, Excel, PowerPoint usw.) verwenden kann, bevor alle Bestandteile des Produkts heruntergeladen wurden (der Rest lädt im Hintergrund nach). Solltest du später eine Office-Funktion benötigen, die noch nicht installiert ist, lädt Office Click-to-Run sie herunter und installiert sie automatisch. Frei ins Deutsche übersetzt spricht man deshalb von „Office-Klick-und-Los“.

Seit Einführung von Microsoft Office 365 im Juli 2011 eigentlich eine sinnvolle Funktion, wenn sie – je nach Einstellung – nicht direkt beim Systemstart laden und dauerhaft auf dem Computer aktiv sein würde. Der Grund: Office Click-to-Run ist gedacht für Breitbandkunden, also Microsoft-Kunden, die Office-Cloud-Dienste nutzen.

Für diejenigen, die Office-Produkte auf dem eigenen Computer nutzen, ist das wenig hilfreich bis störend. Der Systemstart zieht sich hin und die dauerhafte Internet-Verbindung zu Microsoft kann ein Sicherheitsrisiko darstellen, wenn Cyberkriminelle die Schnittstelle missbrauchen, um Viren einzuschleusen.

Zudem berichten manche Nutzer:innen von einer starken Prozessorlast (CPU-Last) durch Office Click-to-Run, was ich nicht bestätigen kann. Zur Veranschaulichung hier ein Beispiel mit und ohne aktiviertem Office Click-to-Run im Task-Manager:

Bei aktiviertem Office Click-to-Run, und auch nur dann, wenn ich ein Office-Programm wie Word öffne oder schließe, wird die CPU-Last für ein paar Sekunden um 0,3 Prozent erhöht, dann fällt sie wieder auf Null ab. Allerdings habe ich das auf einem Windows-Computer getestet, auf dem ein Office-Paket lokal installiert ist.

Daher gehe ich davon aus, dass das Problem der CPU-Last „nur“ bei Office 365 besteht, also bei den angedachten Cloud-Kunden – was nachvollziehbar wäre, wenn die Office-Programme in laufender Internetverbindung mit der Cloud stehen müssen, um zum Beispiel Daten zu synchronisieren (abzugleichen), in vielen Fällen auch zwischen mehreren Endgeräten.

Außerdem hängt es davon ab, wie viele Programme des Office-Pakets installiert und aktiviert sind.

TIPP: Wer Outlook, PowerPoint, Publisher oder andere Office-Programme nie nutzt, kann sie jederzeit einzeln deinstallieren bzw. braucht sie von vornherein nicht (lokal) zu installieren. Weitere Anregungen, wie du Windows beschleunigen kannst, findest du in meinem Artikel Windows schneller starten ohne Zusatzprogramm.

Wie dem auch sei: Wenn du der Meinung bist, dass Office Click-to-Run deinen Windows-Computer belastet bzw. ein Sicherheitsrisiko darstellt, gibt es mehrere Lösungen:

  • Du kannst den Systemstart von Office Click-to-Run unterbinden;
  • einen Zeitplan hinzufügen, wann Office Click-to-Run arbeiten soll;
  • den Systemstart von Office Click-to-Run hinauszögern;
  • oder Office Click-to-Run komplett deaktivieren.

Wenn du die oben genannten Vorteile von Office Click-to-Run weiterhin genießen möchtest, empfehle ich die ersten drei Punkte. Möchtest du, dass Click-to-Run keinerlei Verbindung mehr zu Microsoft herstellt, empfehle ich den vierten Punkt umzusetzen. Notwendige Office-Updates werden weiterhin automatisch heruntergeladen und installiert, sofern du keine andere Einstellung im Office-Konto vorgenommen hast.

WICHTIG: Office Click-to-Run kann nicht deinstalliert werden! Die Anwendung ist fester Bestandteil der Office-Pakete. Bei Deinstallationsversuchen könnte die Office-Installation beschädigt werden.

Alles klar? Hier kommen meine Schritt-für-Schritt-Anleitungen:

Office Click-to-Run einfach deaktivieren

Damit du herausfinden kannst, welche Auswirkung die Anwendung auf die Leistung deines Computers hat, beginne ich mit letztgenanntem Punkt des vorherigen Abschnitts: Office Click-to-Run komplett deaktivieren.

Klick und Los. 😉

  1. Rufe den Windows Datei-Explorer auf (klicke auf das Windows-Start-Symbol , fahre mit der Maus über das Ein/Aus-Symbol und klicke auf „Datei-Explorer“ oder navigiere über das Windows-Start-Symbol zu „Windows-System“, öffne das Untermenü und klicke auf „Explorer“).
  2. Im Datei-Explorer klicke in der linken Verzeichnis-Spalte auf die Zeile Dieser PC. Das ist ganz wichtig, sonst erscheint oben nicht das passende Menü.
  3. Oben im Menü „Dieser PC“ unter der Registerkarte „Computer“ klicke auf den Button Verwalten. Hier eine Vorschau:

    Zum Button Verwalten im Windows Explorer navigieren
    Zum Button Verwalten im Windows Explorer navigieren

 

  1. In dem Fenster „Computerverwaltung“, das sich nach Klick auf den Button geöffnet hat, navigiere in der linken Spalte über System / Aufgabenplanung / Microsoft zum Ordner Office (doppelklicke auf die jeweiligen Zeilen oder klicke auf die Pfeile links daneben, damit sich die Unterordner öffnen).
  2. Klicke in der linken Spalte auf den Ordner Office (ziehe die Spalten ggf. mit der gedrückten linken Maustaste auseinander, um die Einträge in der linken und mittleren Spalte vollständig lesen zu können).
    In der mittleren Spalte befindet sich nun ein Eintrag namens Office ClickToRun Service Monitor mit weiteren Informationen zum Status, Zeitplan (Trigger) und mehr.
    Lautet der Status „Deaktiviert“, brauchst du nichts weiter zu tun und kannst alle Fenster beruhigt schließen. In diesem Fall ist Office Click-to-Run bereits deaktiviert. Lautet der Status „Bereit“, mache einfach weiter mit dem nächsten Schritt.
    Hier erst mal wieder eine Vorschau:

    Office Click-to-Run Eintrag in der Computerverwaltung
    Office Click-to-Run Eintrag in der Computerverwaltung

 

  1. Mache jetzt einen Rechtsklick auf den Eintrag Office ClickToRun Service Monitor und klicke im Auswahlmenü auf Deaktivieren.

Das war’s. 🙂 Du hast Office Click-to-Run erfolgreich deaktiviert. Schließe alle Fenster und den Explorer, fertig.

Jetzt kannst du nachprüfen, ob sich die Computerleistung verbessert hat. Rufe den Task-Manager von Windows 10 auf (mache einen Rechtsklick irgendwo an leerer Stelle der Taskleiste auf deinem Bildschirm und klicke im Auswahlmenü auf Task-Manager) und schaue in der Zeile „Microsoft Office Click-to-Run (SxS)“ nach. Die CPU-Leistung müsste nach der Deaktivierung dauerhaft auf Null Prozent verbleiben.

Office Click-to-Run beim Systemstart verhindern

Wie beschrieben gibt es auch die Möglichkeit, Office Click-to-Run weiterhin aktiv zu halten, aber durch entsprechende Einstellungen bestimmte Aktionen der Anwendung zu unterbinden. In diesem Abschnitt erkläre ich, wie du Windows 10 beibringst, Office Click-to-Run nicht beim Systemstart zu laden.

Voraussetzung: Office Click-to-Run muss aktiviert sein, also der Status auf „Bereit“ stehen! Steht der Status auf „Deaktiviert“, mache einen Rechtsklick auf die Zeile „Office ClickToRun Service Monitor“ und wähle im Auswahlmenü „Aktivieren“ aus.

  1. Gehe vor wie im vorherigen Abschnitt beschrieben (Schritte 1 bis 5), bis du in der mittleren Spalte den Eintrag namens Office ClickToRun Service Monitor vorfindest.
  2. Mache einen Rechtsklick auf den Eintrag und klicke im Auswahlmenü auf Eigenschaften. Es öffnet sich daraufhin ein kleineres Fenster.
  3. Wechsel in diesem Fenster zur Registerkarte Trigger.
  4. Klicke auf den Button Bearbeiten. Ein weiteres kleines Fenster namens „Trigger bearbeiten“ öffnet sich.
  5. Wähle in diesem Fenster neben „Aufgabe starten“ im Auswahlfeld aus: Beim Start.
  6. Ganz unten befindet sich dort ein Häkchen vor „Aktiviert“. Entferne den Haken (indem du draufklickst), sodass das Kästchen leer ist.
  7. Bestätige mit Klick auf den Button OK. Jetzt schließt sich das Fenster.
  8. Bestätige auch im geöffneten Fenster „Eigenschaften von …“ mit Klick auf den Button OK.

Fertig. 🙂 Ab sofort wird Office Click-to-Run nicht mehr beim Systemstart geladen. Du kannst jetzt alle Fenster und den Windows Datei-Explorer schließen – außer, du möchtest weitere Einstellungen vornehmen, zum Beispiel einen Zeitplan hinzufügen. Dann gehe über zum nächsten Abschnitt:

Office Click-to-Run Zeitplan einrichten

Wenn du Office Click-to-Run nur zu bestimmten Zeiten arbeiten lassen möchtest, empfehle ich dir, einen Zeitplan in der Registerkarte „Trigger“ anzulegen. Voraussetzung ist auch in diesem Fall, dass Office Click-to-Run aktiviert (bzw. „bereit“) ist.

BEACHTE: Es können mehrere Trigger (auf Deutsch: Aufgaben) eingerichtet werden. In diesem Beispiel wird zusätzlich zum deaktivierten Systemstart ein Zeitplan angelegt. Achte deshalb darauf, nicht auf die Buttons „Bearbeiten“ oder „Löschen“ zu klicken!

Los geht’s:

  1. Gehe vor wie im Abschnitt „Office Click-to-Run einfach deaktivieren“ beschrieben (Schritte 1 bis 5), bis du in der mittleren Spalte wieder den Eintrag Office ClickToRun Service Monitor vorfindest.
  2. Mache einen Rechtsklick auf den Eintrag und klicke im Auswahlmenü auf Eigenschaften.
  3. Navigiere zur Registerkarte „Trigger“ und klicke auf den Button Neu.
  4. Wähle neben „Aufgabe starten“ aus: Nach einem Zeitplan.
  5. Nun bleibt es dir selbst überlassen, zu welchen Zeiten, ob täglich, wöchentlich oder monatlich, Office Click-to-Run seinen Dienst ausführen soll. Wähle einfach die entsprechenden Optionen.
  6. Hast du deinen Zeitplan eingerichtet, bestätige mit Klick auf den Button OK.

Office Click-to-Run beim Systemstart hinauszögern

Sollte sich nach dem nächsten Office- oder Windows-Update Click-to-Run wieder von selbst aktivieren oder deine Einstellungen zunichte machen, bleibt nur eins: den Start von Office Click-to-Run beim Systemstart hinauszögern, damit Windows schneller lädt beim Hochfahren. Diese Einstellung geht auch bestimmt nicht verloren (mehrere meiner Tests waren erfolgreich).

Gehe einfach wie folgt vor:

  1. Klicke auf das Windows-Start-Symbol (entweder auf der Tastatur oder am Bildschirm). Es öffnet sich das Startmenü.
  2. Navigiere zum Ordner Windows-System, klicke auf den Ordner und es erscheint ein Untermenü.
  3. Im Untermenü klickst du auf Ausführen. Der Ausführen-Dialog öffnet sich in einem kleinen Fenster.
  4. Gebe neben der Bezeichnung „Öffnen:“ in das leere Suchfeld den Befehl services.msc ein und klicke auf OK. Es öffnet sich das Fenster Dienste mit einer Liste, die zahlreiche Programme und Systemfunktionen aufzählt, die auf deinem Computer installiert sind.
  5. Maximiere das Fenster, damit du alle Einträge im Vollbild sehen kannst, falls noch nicht getan.
  6. Navigiere (scrolle runter) bis zur Zeile Microsoft Office-Klick-und-Los-Dienst.
  7. Mache einen Rechtsklick auf die Zeile. Es öffnet sich ein Auswahlmenü.
  8. Klicke auf die Auswahl Eigenschaften. Nun öffnet sich ein kleines Fenster.
  9. Bleibe auf der Registerkarte Allgemein und wähle neben der Bezeichnung „Starttyp:“ Automatisch (Verzögerter Start) aus.
  10. Bestätige die Eingabe mit Klick auf den Button Übernehmen.
  11. Letztlich klicke auf den Button OK und das Fenster schließt sich. 
  12. Überprüfe, ob sich im Fenster Dienste in der Zeile Microsoft Office-Klick-und-Los-Dienst in der Spalte Starttyp nun der Eintrag Automatisch (Verzögerter Start) befindet. Wenn ja, hast du alles richtig eingerichtet. 🙂

Zur Verdeutlichung hier noch ein paar Vorschaubilder:

Gut gemacht! Du kannst jetzt alle Fenster schließen.

Office Click-to-Run wird ab sofort deinen Windows-Computer entweder gar nicht mehr belasten oder nur noch in der Weise, wie du sie selber konfiguriert hast. Ich hoffe, dass ich damit auch Office 365-Nutzer:innen weiterhelfen konnte. Hinterlasse mir gerne dein Feedback im Kommentarfeld.

Dieser Artikel wurde aktualisiert am 11. Juli 2023

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und brauchst du nicht anzugeben. Deine IP-Adresse wird nicht gespeichert. Du darfst ein Pseudonym verwenden. Angenehmer wäre natürlich, dich mit echtem Namen anzusprechen, dein Vorname genügt, denn wir sind hier per "Du". Erforderliche Felder sind mit * markiert