PHP-Version aktualisieren für WordPress

PHP Update bei WordPress machen

Du möchtest deine WordPress-Website auf die neueste PHP-Version aktualisieren? Hervorragende Idee und sehr zu empfehlen. Ich erkläre dir am Beispiel von PHP 8, wie du das Update selbst erledigen kannst und was du vor der Umstellung beachten solltest.

Keine Bange, der eigentliche Umstellungsvorgang auf eine andere PHP-Version ist in den meisten Fällen recht einfach für WordPress.org-Nutzer:innen mit Webhosting-Vertrag. Du solltest lediglich mit Bedacht vorgehen und wissen, dass der Gesamtprozess nicht mal eben auf die Schnelle erledigt werden kann.

Was ist PHP?

Bei PHP handelt es sich um eine Skriptsprache, welche großteils bei der Programmierung von dynamischen Websites zur Anwendung kommt. PHP steht im Englischen für „Hypertext Preprocessor“ (früher: „Personal Home Page Tools“) und wird als freie Software unter der PHP-Lizenz verbreitet. Während in der Anfangszeit Internetseiten hauptsächlich in statistischem HTML programmiert wurden, bietet PHP die Möglichkeit, sozusagen beides zu kombinieren und somit dynamischer zu gestalten. Genauer kannst du das auf der Webseite von PHP.net nachlesen.

Warum braucht WordPress PHP?

WordPress beinhaltet sehr viele verschiedene PHP-Dateien. Schaust du beispielsweise in den Theme-Datei-Editor (im WordPress-Dashboard unter „Design“), findest du dort jede Menge PHP-Dateien (index.php, header.php, single.php usw.) vor. Im Hauptverzeichnis von WordPress auf dem Webserver sind standardmäßig ebenfalls viele PHP-Dateien enthalten wie die wp-config.php, wp-login.php und viele mehr.

Ohne diese PHP-Dateien würde deine WordPress-Website nicht funktionieren – ebenso wenig wie dein Theme, deine Plugins, deine Widgets. Denn PHP enthält zum einen Design-Faktoren, aber vor allem eine Menge Funktionsbefehle, die an den Webserver geschickt werden. Deshalb nennt man PHP auch „serverseitige Programmiersprache“.

Möchtest du funktionale Änderungen an deiner WordPress-Website vornehmen (zum Beispiel Sicherheitsmaßnahmen, um die Installation eines weiteren Plugins einzusparen), ist es von Vorteil, wenn du dich mit PHP auskennst oder zumindest angeratene PHP-Befehle richtig übernehmen und gegebenenfalls anpassen kannst.

Umso wichtiger ist es, die PHP-Version immer auf dem neuesten Stand zu halten, auch aus Performance- und Sicherheitsgründen (siehe dazu Ausführungen von WordPress). Wie das geht und worauf du dabei achten solltest, erkläre ich dir in den nachfolgenden Abschnitten.

WordPress aktualisieren und Backup machen!

Bevor du dich an die Umstellung auf eine höhere PHP-Version begibst, solltest du zum einen deine WordPress-Installation auf den neuesten Stand bringen. Das kannst du kontrollieren, indem du nach dem Login in deiner WordPress-Website unter Dashboard / Aktualisieren schaust, ob dort ein oder mehrere Hinweise erscheinen. Wenn nein, ist deine Website samt Theme und Plugins aktuell. Wenn ja, aktualisiere bitte alles entsprechend.

HINWEIS: Hast du deine WordPress-Website seit Jahren nicht angerührt oder möchtest unbedingt mit einer älteren Version von WordPress weiterarbeiten, rate ich dir von der PHP-Aktualisierung ab. Das würde nur zu Problemen führen, da die neuesten PHP-Updates immer auf die neuesten WordPress-Versionen abgestimmt sind. WICHTIG: Deine WordPress-Installation sollte derzeit mindestens mit PHP 7.4 laufen (siehe auch Vorschauen unten) – aber Achtung, der Support von PHP.net endete für diese Version am 22. Dezember 2022. Was nicht heißt, dass deine Website von jetzt auf gleich zusammenbricht. Eine Umstellung auf PHP 8 und gleichzeitig die neueste WordPress-Version sollte jedoch recht bald erfolgen, um nicht den Anschluss zu verlieren. 😉

Auf jeden Fall solltest du vor der PHP-Aktualisierung ein komplettes Backup deiner WordPress-Website machen – sowohl von der Datenbank als auch vom Verzeichnis. Dazu bediene dich entweder wie gewohnt deines Backup-Programms oder du machst es von Hand (eine umfassende Anleitung findest du in meinem Artikel WordPress Backup manuell machen ohne Plugin).

Mit einem Backup bist du auf der sicheren Seite, falls deine Website nach dem PHP-Update schwerwiegende Fehler aufweisen sollte. Hast du das Backup wie von mir beschrieben manuell erstellt, kannst du bei Problemen einfach die fehlerhafte Datenbank und das fehlerhafte Verzeichnis komplett löschen und die gesicherten Daten einspielen.

Damit es gar nicht erst soweit kommt, gibt es darüber hinaus Folgendes zu beachten:

Plugins auf Kompatibilität überprüfen

Oft ist es nicht die WordPress-Installation an sich, sondern Plugins, die (trotz Aktualisierung) nach einem PHP-Update Probleme verursachen. Da Plugins von tausenden verschiedenen Menschen weltweit programmiert und auf wordpress.org/plugins zur Verfügung gestellt werden, kann es selbstverständlich auch mal zu Konflikten mit deiner individuellen WordPress-Konfiguration kommen. All diese Programmierer:innen wissen halt nicht, wie du deine Website aufgebaut hast. Damit will ich sagen:

Achte bitte darauf, dass alle Plugins mit der neuesten PHP-Version kompatibel sind. Das ist – je nachdem, wie viele Plugins du in WordPress installiert hast – mit etwas Fleißarbeit verbunden, aber es lohnt sich.

Gehe am besten wie folgt vor:

  • Melde dich in deiner WordPress-Website an (logge dich ein).
  • Navigiere zur Übersicht der installierten Plugins.
  • Rufe in der Spalte „Beschreibung“ von jedem einzelnen Plugin die Details auf (klicke auf den Link „Details ansehen“).
  • Überprüfe in dem sich öffnenden Fenster, ob in der rechten Spalte die Erforderliche PHP-Version zu der PHP-Version passt, auf die du aktualisieren möchtest.

Zum besseren Verständnis erst mal ein paar beispielhafte Vorschauen aus dem WordPress-Dashboard:

Beispiel:

Auf deiner Website läuft die Version PHP 7.4.30.
Diese Information findest du im WordPress-Dashboard unter Werkzeuge / Website-Zustand, eventuell musst du auf den Button Bestandene Tests klicken, um mehr Informationen einsehen zu können. Achte auch darauf, welche PHP-Version dir WordPress vorschlägt (beispielsweise: „Die empfohlene Mindestversion von PHP ist 7.4“).
Du möchtest auf die PHP-Version 8, 8.1 oder 8.2 aktualisieren.
Das Plugin zeigt die Erforderliche PHP-Version 7.2 oder höher an. Somit ist das Plugin offenbar* auch für PHP 8 und darüber hinausgehende Versionen geeignet.
Weist das Plugin eine niedrigere PHP-Version als 7.4 aus und befindet sich dahinter nicht der Zusatz „oder höher“, ist das Plugin für eine Umstellung auf PHP 8 und darüber hinaus offenbar* nicht geeignet.

Warum ich „offenbar“ mit Sternchen versehe: Manchmal kommt es vor, dass die Programmier:innen vergessen, ihre Plugin-Informationen zu aktualisieren. In diesem Fall könntest du über die Support-Funktion auf der jeweiligen Plugin-Seite nachfragen und auf Antwort warten. Oder du deaktivierst das Plugin auf deiner WordPress-Website (klicke in der Plugin-Übersicht unter dem betreffenden Plugin-Titel auf „Deaktivieren“).

Nach deinem PHP-Update kannst du Schritt für Schritt jedes Plugin wieder aktivieren und prüfen, ob Fehler auftreten (wenn alle Stricke reißen, kannst du sie immer noch löschen und dich für andere Plugins entscheiden).

Alles gesichert und geprüft? Große Anerkennung von mir! Gönn dir jetzt ruhig eine Verschnaufpause, denn anschließend geht’s an die Umsetzung.

Update PHP-Version für WordPress

Da die Möglichkeit, die PHP-Version über einen Code in der .htaccess-Datei zu ändern, von den meisten Webhostern nicht mehr unterstützt wird, verbleibt nur noch eine Lösung:

PHP-Version über den Account des Webhosters aktualisieren

Die einfachste Möglichkeit, auf die neueste PHP-Version zu aktualisieren, ist der Weg über den Account deines Webhosters bzw. Providers (z.B. Strato, webgo, All-Inkl.com, Ionos, DomainFactory usw.). Allerdings tendieren immer mehr Webhoster dazu, die PHP-Version vorzugeben, sodass man eine entsprechende Änderung in den Experten-Einstellungen nicht mehr selber vornehmen kann. Darüber hinaus kann ich aufgrund der Vielzahl an Webhostern mit den unterschiedlichsten Account-Übersichten meine Anleitung leider nur verallgemeinern.

Nichtsdestotrotz: Probiere es einfach aus! Vielleicht unterstützt dein Webhoster noch den genannten Weg.

Los geht’s:

  • Rufe die Website des Webhosters / Providers auf, mit dem du einen Webhosting-Vertrag abgeschlossen hast.
  • Melde dich mit deinen Zugangsdaten an bzw. logge dich im Account ein.
  • Suche in den Domain- oder Datenbank-Menüs nach einer Einstellungsmöglichkeit, PHP auf eine höhere Version (z.B. PHP 8.1) umzustellen. Gegebenenfalls suche in den FAQ deines Webhosting-Anbieters nach Begriffen wie „PHP“, „PHP aktualisieren“, „PHP Update“, „PHP-Version“ und einer entsprechenden Anleitung.
  • Aktualisiere die PHP-Version, speichere die Einstellung und logge dich aus dem Account aus.

Im nächsten Schritt überprüfe, ob die Umstellung geklappt hat:

  • Logge dich in deine WordPress-Website ein, navigiere zu Werkzeuge / Website-Zustand, und schaue (nach Klick auf den Button „Bestandene Tests“) nach, ob sich die „aktuelle Version von PHP“ erfolgreich geändert hat.
  • Anschließend überprüfe, ob deine WordPress-Website wie gewohnt aussieht und funktioniert, zum Beispiel deine Bildergalerien, Menüs, Share-Buttons, die Suchfunktion etc.

Ist keine Einstellungsmöglichkeit im Account des Webhosters vorhanden, unterstützt er diese Konfiguration offensichtlich nicht (mehr). Um sicherzugehen, empfehle ich, beim Webhoster nachzufragen, ob und wie du für deine WordPress-Website die PHP-Version ändern kannst. 

Weist deine WordPress-Website nach der Umstellung erhebliche Fehler auf, wähle im Account deines Webhosters besser eine niedrigere PHP-Version aus oder kehre zurück zu der PHP-Version, die zuletzt eingestellt war (teste ruhig verschiedene Versionen aus, du hast ja ein Backup parat).

Hat alles geklappt? Gratuliere! Du hast es geschafft, die PHP-Version deiner WordPress-Website erfolgreich zu aktualisieren.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen bei deinem Projekt. Fragen kannst du jederzeit als Kommentar unter diesem Artikel stellen. Solltest du gar nicht weiterkommen, stehe ich dir gern nach den Feiertagen mit meinem kostengünstigen WordPress-Service zur Verfügung.

In der Zwischenzeit wünsche ich dir ein schönes besinnliches Weihnachtsfest bzw. einfach eine gute Zeit und sage von Herzen DANKE für jeden Moment, den du auf ROCK DEINEN PC verbringst.

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